IvBC-Stellungnahmen

STELLUNGNAHMEN:

Präsentationsblatt des Maßnahmenkataloges

Der lange Weg zu einer barrierefreien Verwaltung


Neben den baulichen Barrieren, wie zum Beispiel eine Treppenanlage ohne Rampe oder verschiedene Etagen ohne Aufzüge, gibt es in einer Verwaltung auch Barrieren, die nicht sichtbar sind. Diesem Thema soll sich ein „Maßnahmeplan Barrierefreie Verwaltung“ widmen. Bereits im März 2022 erteilte die Stadtverordnetenversammlung der Stadtverwaltung Cottbus dazu einen Prüfauftrag. Die Prüfungsergebnisse wurden im Oktober 2022 vorgestellt. 

Inhalte des vorgestellten Prüfergebnisses waren nach der Vorstellung der rechtlichen Grundlagen eine Analyse der Internetseite der Stadtverwaltung Cottbus, die Umsetzung der Barrierefreiheit bei Papier - und Onlinedokumenten sowie die Nutzung von anderen Kommunikationsformen (zum Beispiel Gebärdensprachdolmetscher) Neben den von der Verwaltung erkannten Mängeln der digitalen Barrierefreiheit gibt es jedoch immer wieder Bereiche, die in der täglichen Arbeit mit digitalen Medien von den Verwaltungsmitarbeitern berücksichtigt werden müssen. Dies gilt zum Beispiel für Präsentationen, bei denen sich Schrift und Bild überlagern oder auch eingescannte Dokumente, die von Lesesystemen lediglich als Bild und nicht als Text erkannt werden und damit auch nicht ausgegeben werden können. Auf diese und weitere Punkte haben wir in einer Stellungnahme hingewiesen.


Mit einem nun vorliegenden Antrag möchte die Stadtverordnetenversammlung die aufgeführten Defizite in einem Umsetzungsplan inhaltlich, zeitlich und finanziell auflisten. Außerdem soll der Bereich „Barrierefreie Verwaltung“ in den lokalen Teilhabeplan aufgenommen werden. Beide Inhalte des Antrages sind jedoch noch kein konkreter Auftrag für praktisches Handeln. Eine konkrete Aufforderung dazu gibt es im Antrag nicht.


Seit dem Jahr 2004 sind die Mängel in der Verwaltung bereits bekannt und werden alle 2-3 Jahre in einem ähnlich gelagerten Dokument aufgezeigt. Bei der Umsetzung hat dies bisher jedoch noch nicht geholfen. >>> 16.02.2023


Schulentwicklungsplanung der Stadt Cottbus bis 2027: Rücktritt von der inklusiven Beschulung


Das Thema Inklusion wurde in den letzten Jahren sehr strittig diskutiert. Voraussetzung für das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung ist die personelle Ausstattung und eine baulich barrierefreie Schule, die für alle nutzbar ist. Ohne diese Voraussetzungen kann Inklusion nicht gelingen! Dies haben viele Fachleute in den letzten Jahren immer wieder zu bedenken gegeben. Doch geschehen ist viel zu wenig.


Nachdem das Pilotprojekt "am lebenden Menschen" in einigen städtischen Schulen mit viel Frust bei allen Beteiligten, als politischer Wille, durchgezogen wurde, stellen wir nun fest, dass die noch immer schlechten personellen und baulichen Bedingungen viel Schaden und einen großen Imageverlust für die Inklusion angerichtet haben.

Was ist die Lösung? Der Schulentwicklungsplan zeigt die geplante Kehrtwende an. Eine Ertüchtigung der bestehenden Schulgebäude ist nicht im notwendigen Umfang geplant. Daher wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die das Thema Förderschule wieder ins Zentrum rückt. Inhaltlich kann man da sicher geteilter Meinung sein. Die gemeinsame Beschulung aller Kinder in einer Schule war jedoch durch die schon vorher bekannten und seitdem nicht ausreichend abgestellten Mängel in der Stadt zum Scheitern verurteilt.


Schade, dass man nicht den Mut hatte, dies vorher ehrlich zu kommunizieren und Lehrern, Kindern und Eltern dieses hin und her zu ersparen. >>> 16.02.2023

Blick in ein Klassenzimmer

Präsentationsblatt des Maßnahmenkataloges

Barrierefreie Verwaltung in Cottbus auf dem Prüfstand


Derzeit stellt die Stadtverwaltung Cottbus die barrierefreie Nutzbarkeit ihrer baulichen und digitalen Angebote auf den Prüfstand. In der letzten Sitzung des Sozialausschusses der Stadt Cottbus wurden die bisherigen Ergebnisse präsentiert.


Neben den noch offenen oder noch nicht zufriedenstellend umgesetzten Punkten gab es jedoch auch viele Bereiche, in denen deutliche Fortschritte für eine barrierefreie Umsetzung von Verwaltungsangeboten zu erkennen sind. >>> 04.12.2022


Einschränkung der Nutzungsbreiten von Gehwegen durch E-Scooter verhindern


Im letzten Ausschuss für Recht, Ordnung, Sicherheit und Petitionen wurde über die aktuelle Situation, unter anderem zur Abstellung von E-Scootern, in der Stadt Cottbus berichtet. Unter anderem zeigte eine Präsentation das unten beigefügte Bild von einigen auf dem gemeinsam genutzten Geh – und Radweg abgestellten E-Scootern. Die bei diesen gemeinsam genutzten Verkehrsflächen bereits engen Nutzungsbreiten und die Gefahren, bei sich entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern, werden durch die abgestellten Fahrzeuge weiter eingeschränkt.


Gerade für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Menschen mit Sehbehinderungen sowie Nutzern von Rollatoren und Kinderwagen stellt dies eine erhöhte Gefahr dar. hier gilt es gegenzusteuern und die Nutzer der E-Scooter bei der Wahl der Abstellfläche zu sensibilisieren. >>> 06.11.2022

E-Scooter stehen auf einem Gehweg

Leitsystem der Straßenqueerung

Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen / Forster Straße Cottbus


An beiden Straßenseiten der Forster Straße wurden 2019 Gehwege saniert und teilweise neu geschaffen. Für die barrierefeie Nutzbarkeit wurde ein Leitsystem für blinde und sehbhinderte Menschen installiert. Bei der ersten Vor-Ort-Begehung wurde festgestellt, dass Mängel in der Ausführung vorhanden sind. Dies betrifft die Tiefe der Aufmerksamkeitsfelder an den Straßenquerungen und die Ausführung des Auffindstreifens der Bushaltestelle.


Die Mängel wurden an die Stadtverwaltung Cottbus übermittelt. >>> 02.04.2021


weitere Stolperfallen in Cottbus sollen verschwinden


Stolperfallen auf Gehwegen sollen in vielen Teilen Sandows bald der Vergangenheit angehören.

Als erster wird der Weg auf der Ostseite der Herrmann-Hammerschmidt-Straße zwischen Haus-Nr. 25 und Kahrener Straße saniert. Es folgt der grundhafte Ausbau dieser Wege:


- Gehweg Südseite Kahrener Straße zwischen Willy-Brandt- 

  Straße und Muskauer Straße

- Gehweg Ostseite H.-Hammerschmidt-Straße zwischen Haus-

  Nr. 7 und Kahrener Straße

- Gehweg Ostseite Wilhelm-Riedel-Straße zwischen Elisabeth-

  Wolf-Straße und Sandower Hauptstraße

- Gehweg Nordseite Thomas-Müntzer-Straße zwischen

  Durchgang Willy-Brandt-Straße 15 und Haus-Nr. 7


Finanziert werden die Vorhaben aus dem Bund-/Länder-Programm „Soziale Stadt Sandow“ mit einer Investitionssumme in Höhe von 370.000 Euro. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz trägt davon ca. ein Drittel aus Eigenmitteln.

Mehr dazu: https://www.cottbus.de/CMS:9197

Fotos: Stadt Cottbus/Chóśebuz >>> 24.09.2020

verschiedene sanierungsbedürftige Wege

Leitsystem Postparkplatz - Queerung

mangelhaftes Leitsystem auf dem Postparkplatz Cottbus


Bei der ersten Vor-Ort-Begehung des neugestalteten Postparkplatz sind Mängel in der Ausführung des Leitsystems für blinde und sehbehinderte Nutzer aufgefallen. Unter anderem ist der geforderte Leuchtdichtekontrast praktisch nicht vorhanden, die Auffindstreifen sind durchgehend nicht tief genug verlegt, teilweise sind gegenüberliegende Ziele nicht mit einem Leitsystem ausgeführt, an verschiedenen Stellen sind die Platten gegenüber den anschließenden Borden zu hoch verlegt, einige Platten wackeln erheblich im Leitsystem.

Bei einem weiteren Termin mit der Stadtverwaltung Cottbus soll nun geklärt werden, welche Veränderungen noch möglich sind. Der Termin ist Mitte März 2019 geplant.


Update: Der Besichtigungstermin fand ohne Ergebnis am 12.03.2019 statt. Teilnehmer waren der Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung der Stadt Cottbus sowie ein Mitarbeitder des Fachbereich 66, Grün- und Verkehrsflächen. Die Gesprächspartner kannten weder das Bauvorhaben noch die zugrundeliegenden DIN zur Barrierefreiheit. Außerdem wurde von der Verwaltung die entsprechenden DIN-Normen als “Empfehlungen, die nicht verbindlich einzuhalten sind” angesehen. Daher wurden die Mängelpunkte nochmals aufgenommen und eine schriftliche Antwort der Verwaltung in Aussicht gestellt. >>> 12.03.2019



Museum ohne Einschränkungen:

Barrierefreiheit im Wendischen Museum Cottbus


Die barrierefreie Umgestaltung des Wendischen Museums war keine leichte Aufgabe.


Enge Gänge, hohe Treppen und dicke Gemäuer: Dass das Wendische Museum in einem sehr alten Gebäude ist, erkennt man leicht. Auf das Ende des 17. Jahrhunderts datiert Museumsleiter Steffen Krestin den Bau des Hauses. „Die Kellerbereiche sind sogar noch viel älter“, fügt er hinzu.

Dementsprechend schwierig ist es, das Anfang der 1990er Jahre sanierte Gebäude barrierefrei zu gestalten. Bei der aktuell stattfindenden Sanierung ist die Museumsleitung das Thema dennoch angegangen.

Teilnehmer der Begehung des Wendischen Museums

Seit 2013 planten die Stadt, die Interessenvertretung Barrierefreies Cottbus (IvBC) und das Architekturbüro BES daran, das wendische Museum zugänglicher für Personen mit Handicaps zu gestalten. Dass das nicht so einfach gewesen sei, berichten sie bei der Begehung des Hauses am Mittwoch.


„Wir hatten hier eine Kombination aus einer übersichtlichen Geldsumme und einem hohen Aufwand“, sagt etwa Sven Hoffmann von der IvBC. Einige Kompromisse mussten gefunden werden, um das Denkmalprojekt barrierefrei zu machen. „Und dass, obwohl wir nicht gerne Kompromisse machen“, so der IvBC-Vorsitzende.


„Es ist so wie es ist, wir können das Haus leider nicht größer machen“, spricht auch Steffen Krestin die Herausforderungen bei dem Projekt an. Das erste Problem wartete etwa schon an der Eingangstür, wo die meisten Menschen mit Behinderung an den hohen Treppen vor dem Haus scheitern. Größere Umbauarbeiten waren dort nicht möglich und das erste Vorhaben, am Vordereingang eine Art Lift zu errichten, scheiterte aus Kostengründen.


„Solche Hubeinrichtungen sind sehr wartungsaufwändig und kosten viel Geld“, erklärt Hans Limberg vom städtischen Fachbereich Immobilien, der die Sanierung des Hauses begleitete. „Aber auch eine Rampe zu bauen, war wegen der zu hohen Steigung nicht möglich.“


Stattdessen betreten Personen mit Handicaps nun über einen neu gepflasterten Weg durch einen Hintereingang das Museum. Am Eingang ist eine Klingeleinrichtung, mit der man sich von Mitarbeitern des Museums dorthin schieben lassen kann. Weitere Ausbesserungen sind im Haus zu sehen: So wurde die schon in den 1990er Jahren eingebaute Behindertentoilette auf den neuesten Stand gebracht und die starken Höhenunterschiede in den Stockwerken mit Rampen und Fußbodenhebungen angeglichen. Einen Aufzug hatte man ebenfalls bereits in der Nachwendezeit eingebaut. Dieser führt jedoch bis heute nur vom Erdgeschoss in den ersten Stock – eine Etage höher, wo noch Räume für die Verwaltung zu finden sind, kommt man nur über die Treppen. „Für eine Erweiterung nach ganz oben hätte man das Dach stark verändern müssen, was bei dem Denkmalobjekt nicht möglich ist“, so Steffen Krestin.
Die Mitglieder des IvBC sind dennoch mehr als zufrieden mit dem Umbau. „Barrierefreiheit fängt im Kopf an“, sagt etwa Sven Hoffmann. Beim Wendischen Museum sei es ein Anliegen aller Beteiligten gewesen, das Gebäude noch zugänglicher für nicht mobile Menschen zu machen. Nur so seien überhaupt Verbesserungen möglich geworden. Trotz dessen Umständlichkeit möchten auch die Mitglieder des IvBC den Stil des Hauses nicht missen. „Es hat Altstadtcharakter“, so das Vereinsmitglied Walter Krause, der die Barrierefreiheit in seinem Rollstuhl schon ausgetestet hat. Nur kleine Mängel, etwa offene Kanten an den Rampen, musste der IvBC noch notieren.


Quelle: lr-online


KONTAKT:


Interessenvertretung Barrierefreies Cottbus e.V.


mail@ivbc.info 


Telefon: 0355 - 28 90 317

Mobil: 0178- 7 11 11 78


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